Lichtpunkt: «Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.» (Psalm 119,105).

Gedanken von Pfarrer Arnold Wildi, aus der Zeitung "reformiert." vom Januar 2024.

Foto: Rainer Sturm  / pixelio.de 
Der Psalmist versteht sein Leben offenbar als einen Weg. Ich denke, dass der Weg ein sehr gutes Bild für unser Leben ist. Jeder Mensch ist doch irgendwie unterwegs. Manche sind eher mit geruhsamen Wanderern zu vergleichen, andere eher mit rasanten Schnellzugfahrern, die eingleisig und mit horrendem Tempo durch das Leben sausen.
Wenn Sie nun an Ihr Unterwegssein im Leben denken, was für ein Bild würde Ihrer Situation, Ihrem Lebensstil entsprechen? Gleichen Sie eher einem Wanderer, der seinen Weg selber unter die Füsse nimmt oder eher dem Schnellzugfahrer, der sein Leben anderen anvertraut und sich leben lässt? Wandern mag vielleicht oft mühsam sein, weil sich ein Wanderer seinen Weg selber suchen muss. Ein Wanderer kann stolpern. Ein Wanderer kann sich verirren. Wenn er sich aber gut vorbereitet hat, wenn er die richtige Ausrüstung mitgenommen hat und sie auch versteht zu gebrauchen (Kompass, Karten, Licht), dann erreicht er schliesslich das Ziel. Und im Unterwegssein zum Ziel hat er auch Zeit zu verweilen, die kleinen Wunder am Wegrand zu entdecken und sich daran zu freuen... Anders der Reisende im Schnellzug. Sobald der Zug fährt, hat er wenig
Einfluss mehr auf seinen Weg. Er sieht auch kaum die grossen und kleinen Wunder am Wegrand. Der Zug rast einfach mit ihm durch die Gegend. Er kann höchstens irgendwann einmal aussteigen, wenn er Glück hat. Aber was dann?
Nun, es gibt wohl viele Bilder, um das Unterwegssein eines Menschen zu beschreiben. Ich möchte mich nun noch einmal dem beschaulichen Bild des Wanderers zuwenden:
Wenn ich eine Bergwanderung mache, dann mache ich sie an einem schönen Tag, möglichst bei Sonnenschein. Im Leben ist dies anders. Im Leben bin ich Tag und Nacht, bei Nebel und Regen wie auch bei Sonnenschein unterwegs. Wenn ich im Leben also bestehen will, brauche ich die nötige Ausrüstung dazu: Kompass, Karten und Licht. Gottes Wort, bzw. die Bibel, nimmt für sich in Anspruch, alles in einem zu sein. Gerade unser Psalmist drückt dies aus. Lesen Sie doch einmal den ganzen Psalm 119 und denken Sie über die Aussagen des Psalmisten nach.

Ich wünsche Ihnen einen spannenden und guten Lebensweg im neu angebrochenen Jahr.
Pfarrer Arnold Wildi 

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